Montag, 29. Januar 2007

Von Wetten

Anders als bei Solskin behauptet, ist mein vorhergehender Beitrag kein Gegenstand einer Wette. Ganz im Gegenteil, ich wollte das eh bloggen. Ich kündigte Solskin das auch an. Aber dann sagte Solskin, sie würde jetzt auch einen Eintrag schreiben. Ich schlug ihr vor, dass sie das selbe Thema behandeln solle, und dass der Autor (oder die Autorin - dazu bald mal etwas) des besseren Eintrags ein grünes Gummibärchen vom Verlierer bekomme. Sie stimmte zu. Nun muss die Jury entscheiden.

Nachtrag: Solskin hat mir soeben einen Sieg zugestanden. Warum auch immer...

Von Punkten

Wer von euch glaubt an Karma? Wer von euch glaubt an die Dichotomie von Gut und Böse? Wer von euch glaubt, dass die Summe der Dinge am Ende Null ergibt, weil die Dinge eh Hand in Hand mit einander einhergehen und von einander abhängen? Weil Schatten eh nur dort zu finden sind, wo Licht fehlt?

Ich sollte gar nicht groß philosophieren, aber ich bin erstens in der Stimmung dazu, zweitens in der Verfassung dazu und drittens fehlt es mir ein Bisschen. Von daher habe ich, vor allem heute, einige Male über etwas sehr schwieriges sinniert. Mich.

"Beschreib dich mal mit drei Worten" ist ja schon schwierig genug, aber das philosophische Konzept seiner selbst in seinem eigenen Kopf zu fassen ist unmöglich. Vor allem, da dieses philosophische Konzept ja das philosophieren über ein philosophisches Konzept beinhielte, in dem wiederum über das philosophische Konzept philosophiert würde... Ihr seht, ein Teufelskreis. Über sich selbst nachzudenken ist ultimativ gesehen zwecklos, da man eh niemals zu einem Ergebnis kommen wird. Aber manchmal erfährt man eben doch Dinge - das habe ich hier ja bereits zum Besten gegeben.

Was ist nun das Fazit? Ich bin nicht so toll, wie ich es gern wäre. Ich mache reichlich Fehler, sage viele dumme Dinge und denke viel zu häufig über die falschen Dinge nach und lasse die wichtigen Dinge außer Acht. Ich bewerte meine eigene Meinung über und habe ein zu stark ausgeprägtes Geltungsbedürfnis. Ich bin schlampig, ich bin faul und ich bin egozentrisch. Soweit zu den schlechten Dingen.

Bei den guten Dingen finden sich solche Dinge wieder wie die Tatsache, dass ich mich aufopfere. Dass ich meine Familie schätze. Dass ich realistisch bin. Dass ich um Gerechtigkeit bemüht bin. Dass ich gerne gute Laune verbreite. Dass ich Leute zum lachen bringe. Dass ich treu bin. Dass ich auch mal eine selbstlose Tat vollbringen kann.

Wie sieht es nun aus auf meinem Punktekonto? Man weiß es nicht. Vor allem weiß ich es nicht. Ist ja nicht so, als dass ich dazu in der Lage wäre, meine Person als Konzept einzufangen, um die Punkte zu zählen. Aber ich denke, ich halte die Waage in etwa gerade. Ob das jetzt eine gute oder eine schlechte Sache ist, weiß ich nicht. Ob ich überhaupt nennenswert bin, wenn ich die Waage halte, weiß ich auch nicht.

Tatsache ist, dass ich kein schlechter Mensch bin. Und das zählt. Wenn ich meine Punkte sammele, irgendwann, nach diesem und vor dem nächsten Leben, dann lande ich mit Sicherheit nicht bei einem Wert, für den ich mich schämen müsste.

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