Donnerstag, 12. April 2007

Von philosophischen Konzepten

Es gibt Dinge, die gibt es nicht. Es gibt sie nicht in soweit, dass man sie nicht in Worte fassen kann. Bestes Beispiel dafür: Die Liebe. Erklärt mir mal jemand, was Liebe ist? Wie, das geht nicht? Liebe ist für jeden etwas anderes? Achso. Was ist denn dann Liebe für DICH? Wie, kannst du auch nicht erklären? Achso, sich geborgen fühlen ist Liebe? Nein? Da gehört doch noch was zu? Was denn?

Ich hoffe, euch ist klar, dass man das Spiel ewig weitertreiben könnte. Nicht alles kann beschrieben werden. Dinge, die tatsächlicher Beschreibung entfleuchen nannten wir in der Schule "abstrakt". Hier nenne ich sie auch philosophische Konzepte, denn wie auch eine beliebige Philosophie kann man Dinge wie Liebe, Freiheit und ähnliches nur praktizieren, erleben oder erklären, was Teile von ihr sind. Man kann sie NICHT bis zum Ende beschreiben. Es geht nicht. Auch, wenn man sich sicher ist, dass man liebt, was genau das ist, kann keiner sagen. Wissen schon. Sagen nein. Muss aber auch gar nicht.

Ich habe zum Beispiel feststellen dürfen, dass ich genau weiß, was Freundschaft ist. Und zwar wahre Freundschaft. Die Freundschaft, die tatsächlich sich so anfühlt, dass man genau weiß, dass sie nie enden wird. Ich könnte jetzt für Jahre untertauchen und nichts von mir hören lassen, und DIESE Freundschaft würde das locker überstehen. Was genau sie ist, werde ich euch nicht in Worten sagen können, weil das nicht geht. Ich kann euch aber etwas anderes mitteilen.

Denn, meine Lieben, und das ist hier eine Erkenntnis, die jeder Mensch zumindest mal in Gedanken ernst nehmen sollte und die ich für eine absolute Wahrheit halte:
Ein wahrer Freund ist NICHT jemand, den man regelmäßig oder gar täglich sieht. Zeitaufwand hat nichts damit zu tun. Wie viel Zeit man mit einander verbringt ist absolut egal. Ich kann den Satz auch noch drei mal umformulieren in der Hoffnung, dass das endlich mal Leute verstehen.
Wichtig ist, wie die gemeinsame Zeit verbracht wird. Wie das genau aussieht kann ich euch wieder nicht sagen - geht nicht. Fakt bleibt aber: Wer ehrlich ist, hält, was er verspricht, auch mal aufhört, an sich selbst zu denken und am Ende des Tages trotzdem kein Problem damit hat, zu fragen: "Kann ich noch irgendwas für dich tun?" hält schonmal ein paar der Schlüsseleigenschaften für einen wahren Freund inne. Je nachdem, wer du bist und was du brauchst wird der Rest variieren können, aber nicht müssen.

Nun kommt aber die Preisfrage: Hast du jemanden, der so ist? Oder, und das ist eigentlich viel wichtiger: Bist du so?

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