Freitag, 11. Mai 2007

Von Begegnungen, Teil 3

Heute saß ich im Zug. Warum, das ist eine komplizierte Geschichte, aber da ich hier keine Namen nennen will und werde, akzeptiert ihr besser einfach: Ich saß im Zug. Ich fuhr zurück nach Hause, an meinen Studienort, und wie das mit Leuten wie mir so ist - ich schlief ein.

Ich wachte von einem leichten Knall auf und hielt es für das schließen der Türen des Zuges - und hatte Recht. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war, also wartete ich die nächste Haltestellenansage ab. Der Ortsname war etwa so aussagekräftig wie Hintertupfingen oder Unterbrückentalweilerdorfshausen. Also hatte ich keine Ahnung, wo ich war - natürlich zu weit gefahren. Allerdings nur eine Haltestelle.

Ich stieg also aus, fand heraus, dass der nächste Zug in die andere Richtung in nur zehn Minuten kommen sollte und wartete. Da kam plötzlich ein Bahnangestellter zu mir und fragte, ob ich Englisch spräche - und schwuppdiwupp war ich in ein angeregtes Gespräch mit einer australischen Sprachlehrerin aus Köln verwickelt. War sehr spannend, sehr unterhaltsam und definitiv keine vertane Zeit.

Verlorene Zeit

Neulich schaute ich mit einer Freundin zusammen die Pilotfolge von Akte X. In dieser Folge ist irgendwann alles weiß, woraufhin Agent Mulder das Mietauto verlässt und wie ein gebissener Affe herumjodelt, dass er und seine Kollegin gerade neun Minuten verloren hätten.

"Nine minutes. I looked at my watch just before the flash. It was 9:03, it just turned 9:13 Look, look. Oh yes! Abductees, people that have made UFO sightings, they've reported unexplained time loss."

Ganz so sehr am Rad drehe ich (noch) nicht, aber mein Teilzeitjob (was ja jetzt "Geringfügige Beschäftigung" oder "Minijob" heißt.... super!) zwingt mich gelegentlich zu Frühschichten, d.h. ich stehe morgens um halb vier auf. Ja, 3:30. Morgens.
In Vorbereitung darauf lege ich mich meist am Tag davor so gegen 20 Uhr ins Bett. In Vorbereitung darauf wiederum schlafe ich die Nacht DAVOR sehr wenig.

Mal als konkretes Beispiel: Am vergangenen Dienstag habe ich mich spät ins Bett gelegt und am Mittwoch bin ich früh aufgestanden. So fünf Stunden schlaf. Dann war ich zwar Mittwoch verklatscht, aber dafür konnte ich früh schlafen gehen. So konnte ich am Donnerstag früh genug aufstehen und hatte genug geschlafen, um den Arbeitstag und den Uni-Tag zu bestreiten.

Problem? Das verklatschte.

Den gesamten Mittwoch über war ich mir 100%ig sicher, dass Donnerstag sei. Ich bin fast ständig an mein Telefon gegangen, um das Datum zu überprüfen. Stünde da nicht der Wochentag...
Ferner habe ich mich am Donnerstag (so er denn auch der Donnerstag war) nach der Arbeit, vor der Uni, nochmal für eine Weile hingelegt und bin eingeschlafen. War so geplant. Allerdings wachte ich irgendwann auf und ich wusste genau: Du hast verpennt. Ich warf also (ich übertreibe nicht!) die Decke vom Bett und sprang auf den Fußboden, wirbelte etwa zwei Mal herum auf der Suche nach einer Uhr.

Nachdem ich dann auf die Uhr sah, las ich die Uhrzeit ab und suchte meine Sachen für die Uni zusammen, rannte fast in die Tür hinein auf dem Weg in den Flur, als mir der Gedanke durch den Kopf saust: "Ich hab doch noch ne Stunde.... Waszumteufel?!?!"

Von wegen verlorene Zeit. Aber es fühlt(e) sich so an. Ich hasse solche Verplantheit. Narf.

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