Gutenberg und Konsorten
Wenn man studiert, muss man viel lesen. Viel davon ist absolut nicht schön zu lesen, aber manchmal, manchmal fällt einem so ein kleines Juwel in den Schoß - so bei mir kürzlich.
Ich las für die Medienwissenschaften einen Text von einem Herrn Namens Konrad Dussel, in dem der Autor über die Geschichte der Zeitung spricht.
Man weiß ja allgemein von Gutenberg. Der erfand die Buchpresse, die aber für Zeitungen in Auflagen über 300 Stück zu langsam war. Also suchte man Verbesserungen. Im Endeffekt kam Friedrich Koenig auf die Idee, das Gutenberg-System insoweit zu ändern, dass eine der zwei Platten, die (mit Papier dazwischen) zusammengepresst wurden, durch eine Rolle ersetzt wird. Soweit eine Zusammenfassung - nun das Zitat:
In welche Richtung die Entwicklung weiter gehen musste, war in der Theorie schnell klar: Das Prinzip Zylinder gegen Fläche musste konsequent vom Prinzip Zylinder gegen Zylinder abgelöst werden. [...] Erste Erfolge wurden Mitte des 19. Jahrhunderts damit erzielt, riesige Zyliner mit fast fünf Meter Durchmesser zu verwenden. Das Drucktempo konnte dadurch erneut erheblich gesteigert werden. Aber zugleich wurde die entscheidende Schwachstelle offenkundig: So lange die Druckbogen einzeln und per Hand zugeführt werden mussten, war kein wirklicher Durchbruch zu erwarten. Das Papier musste statt dessen von einem endlosen Papierband kommen.
Als dies von den Papierherstellern zustandegebracht wurde, war die Verwirklichung der Rotationsmaschine nur noch eine Frage der Zeit. Ein Prototyp wurde von William Bullock 1860 konstruiert. Bis 1865 hatte er ihn so weit perfektioniert, dass in Philadelphia mit dem ersten Zeitunsdruck begonnen werden konnte. Allerdings war die Apparatur nicht ganz harmlos. Ihr erfinder kam bei der Erprobung einer seiner Maschinen 1867 ums Leben.
Auch, wenn es an und für sich traurig ist, dass da jemand gestorben ist, musste ich darüber lachen, denn hier kam der Tod nicht auf Samtpfoten, sondern in Form einer vermutlich Wohnzimmergroßen Maschine mit unfassbar großen Walzen.
Kurzer Nachtrag: Wer Rechtschreib- oder Tippfehler findet, kann sie behalten.
Ich las für die Medienwissenschaften einen Text von einem Herrn Namens Konrad Dussel, in dem der Autor über die Geschichte der Zeitung spricht.
Man weiß ja allgemein von Gutenberg. Der erfand die Buchpresse, die aber für Zeitungen in Auflagen über 300 Stück zu langsam war. Also suchte man Verbesserungen. Im Endeffekt kam Friedrich Koenig auf die Idee, das Gutenberg-System insoweit zu ändern, dass eine der zwei Platten, die (mit Papier dazwischen) zusammengepresst wurden, durch eine Rolle ersetzt wird. Soweit eine Zusammenfassung - nun das Zitat:
In welche Richtung die Entwicklung weiter gehen musste, war in der Theorie schnell klar: Das Prinzip Zylinder gegen Fläche musste konsequent vom Prinzip Zylinder gegen Zylinder abgelöst werden. [...] Erste Erfolge wurden Mitte des 19. Jahrhunderts damit erzielt, riesige Zyliner mit fast fünf Meter Durchmesser zu verwenden. Das Drucktempo konnte dadurch erneut erheblich gesteigert werden. Aber zugleich wurde die entscheidende Schwachstelle offenkundig: So lange die Druckbogen einzeln und per Hand zugeführt werden mussten, war kein wirklicher Durchbruch zu erwarten. Das Papier musste statt dessen von einem endlosen Papierband kommen.
Als dies von den Papierherstellern zustandegebracht wurde, war die Verwirklichung der Rotationsmaschine nur noch eine Frage der Zeit. Ein Prototyp wurde von William Bullock 1860 konstruiert. Bis 1865 hatte er ihn so weit perfektioniert, dass in Philadelphia mit dem ersten Zeitunsdruck begonnen werden konnte. Allerdings war die Apparatur nicht ganz harmlos. Ihr erfinder kam bei der Erprobung einer seiner Maschinen 1867 ums Leben.
Auch, wenn es an und für sich traurig ist, dass da jemand gestorben ist, musste ich darüber lachen, denn hier kam der Tod nicht auf Samtpfoten, sondern in Form einer vermutlich Wohnzimmergroßen Maschine mit unfassbar großen Walzen.
Kurzer Nachtrag: Wer Rechtschreib- oder Tippfehler findet, kann sie behalten.
waszum - 17. Apr, 09:02