Von Feiertagen

Gestern war Halloween, Reformationstag, Weltspartag und und und. Für mich hat davon nur Halloween Relevanz, da ich weder der Kirche besonders hinterher bin noch gut im sparen bin. Aber Halloween ist ein Grund zum Feiern, vor allem, wenn danach Allerheiligen ist - der mich zwar auch nicht juckt, aber der mir immerhin einen Tag frei von Arbeit und Uni beschert.

An Feiertagen tut man gelegentlich seltsame Dinge. Man räumt Dinge auf, die nicht aufgeräumt werden müssen, reorganisiert bereits organisierte Dinge (ich habe zum Beispiel meine Musiksammlung neu geordnet), man unterhält sich mehr, man spielt mehr, man lacht mehr - alles in allem also die Basis für einen angenehmen Tag. Wenn man es den Tag zuvor dann auch nicht übertreibt, dann kann man den Feiertag richtig schön genießen, in vollen Zügen.

Ich habe mich heute, von all den anderen unsinnigen Dingen abgesehen, noch mit einer anderen Fragestellung befasst. Meine Mitbewohnerinnen klärten mich gestern über eine Figur auf, die ihnen immer mal wieder an der Uni über den Weg läuft. Der sagte wohl mal sinngemäß, dass er für eine gewisse Prüfung jetzt nicht noch lernen würde. Was er aus den Kursen mitgenommen habe, reiche schon aus, und den Rest erledige er dann mit seiner, ich zitiere: "natürlichen Intelligenz". Nun heißt der gute Herr "künstliche Intelligenz" mit Spitznamen, und wir, also, meine Mitbewohnerinnen und ich, sprachen darüber, was solche Selbstbeweihräucherung eigentlich hervorruft und was sie nutzt - und vor allem, wem?

Das Fazit daraus ist recht simpel. Wir sind zwar nur Laien, und der Psychologe würde uns für unser Fazit bestimmt strafen, aber dennoch:
Selbstbeweihräucherung ist das Resultat einer schwer gestörten Kombination aus aus Minderwertigkeitskomplex und Größenwahn. Man hält sich für toller, als man ist, und für allgemein unterbewertet, was man durch die vermeintliche Selbsterkenntnis seiner (eventuell durchaus) großartigen Taten allen mitteilt, die es mit ihren Ohren auffangen mögen.
Wem nutzt das nun? Niemandem... Einerseits will es ja doch keiner hören, und der Selbstbeweihräucherer (oder die Selbstbeweihräuchererin - bleiben wir bloß p/c!) ist mit sich selbst weder im Reinen noch ein Stück weiter. Durchaus ein schlimmes Schicksal.

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