Ich ärgere mich ja manchmal über die dümmsten Dinge. Jeder hat so seine Macken, und ich scheine ein echtes Problem an mir gefunden zu haben - wenn man es denn ein Problem nennen kann?
Aufgrund der Tatsache, dass ich dieses Jahr zum ersten Mal wirklich Teil einer "Gruppe" bin, der ich mich zugehörig fühle, habe ich mich danach ausgerichtet. Ist es ein Problem, wenn ich meinen Zeitplan so aufstelle, ganz bewusst, dass ich Zeit für meine Freunde habe?
Ist es denn ein Problem, wenn ich von denen, für die ich mir Zeit nehme (und nicht weil sie etwas wollen oder brauchen - sondern weil.... Freunde halt?), erwarte, dass sie mir gegenüber im selben Grade mitdenken? Sich vielleicht auch Zeit nehmen, dass man einander sehen kann? Über dies und das quatschen und die Zeit vergessen, so wie ich erst kürzlich mit einem Freund im Imbiss saß und wir beinahe den Zug verpasst hätten, weil wir uns unterhalten haben? Warum kann es das nicht öfter geben?
Oder ich frage besser so: Warum meint ein Großteil der Studentenschaft dieser Stadt der Meinung zu sein, dass das wichtigste im Semester die Stundenpläne und Arbeitseinteilungen sind? Warum kommt die nach-Hause-Fahrt vor das gemeinsame Besäufnis am Wochenende? Was sind denn Freunde wert, wenn man nur Löcher stopft, und dann mit den meisten nicht mal darüber reden kann, weil "das ist ja alles gar nicht so" oder "ich mache das nunmal so"? Habe ich ein Recht, mich zu ärgern? Falls ja, werde ich das direkt mal dem Wäscheständer erklären.
Nachdem neulich schon so großartig war, war heute schon wieder genial. Schon wieder zu wenig geschlafen (aber immerhin geschlafen), dann Uni, dann Uni, dann Uni (!!!), dann Theaterprobe - und dann ging der Tag los. Um 23h setzten sich gewisse Personen (zu denen auch ich gehörte) in meine Lieblingskneipe. Wir tranken zusammen Wein und ähnliches, gingen danach noch in eine andere Lokalität und genossen einfach nur den Abend. Es war toll, und ich habe wieder das Gefühl, zwischenmenschlich etwas ganz, ganz tolles erreicht zu haben.
Klar, ich bin Optimist. Natürlich übertreibe ich häufig in meinen Prognosen. Wer weiß, wie lange das alles halten mag?
Die Antwort ist: Völlig egal. Wie lange es hält, interessiert gerade niemanden. Fakt ist, dass ich den Abend genießen konnte wie schon lange keinen Abend mehr. NICHTS lief schief, kein Gespräch war seltsam. Es war einfach nur ehrliche, spontane, schlagfertige Unterhaltung mit - inzwischen sehr, sehr guten - Freunden. Verdammt noch eins, ich liebe es. Gute Freunde sind so schwer zu finden.
Großartig ist das Unwort der letzten drei, vier Jahre. Ich mag es nicht leiden. Ich weiß auch nicht genau warum, aber das Wort geht mir gegen den Strich. Nervnervnerv.
Manchmal ist es aber angebracht. Genau wie "geil" oder "Scheiße". Manchmal beschreibt es einfach genau den Zustand einer gewissen Situation in dem Maße, wie man es beschrieben haben möchte. Jetzt ist "großartig" angebracht - bei aller Abneigung.
Ich war heute unterwegs. Der genaue Kontext ist hier irrelevant, aber Tatsache ist, dass ich zwei wundervolle Menschen näher kennen lernen durfte, zu einem gewissen Intensitätsgrad, der, vor allem jetzt, im Nachhinein, unglaublich angenehm auf mich wirkt.
Wenn man in einem Menschen einen unglaublich unterhaltsamen Gesprächspartner findet, mit dem ein beidseitiges Interesse an kennenlernen besteht, und in einem anderen Menschen jemanden findet, der viele ähnliche Dinge erlebt hat wie man selbst, dann kann man nur auf den (immerhin verflucht nochmal LANGEN) Tag zurückblicken, sich ins Bett legen und sich denken, dass heute - trotz allem - ein toller Tag war. Die Arbeit war zum erbrechen, die Uni war ein Witz (weil nichts stattgefunden hat - NICHTS!!!!!!!!!), ich habe nicht viel geschlafen (bzw gar nicht wirklich) und ich habe allgemein einfach Federn gelassen.
Nichtsdestotrotz: Wow. Danke an die zwei Leute, mit denen ich mich heute genauer befassen durfte, und die auch näheres von mir erfahren haben. Auf dass wir das bald wiederholen und mehr über einander rausfinden. Tage wie dieser müssen rot angestrichen werden, damit man irgendwann mal einen alten Kalender rauskramt und sich erinnern kann, dass es auch Tage gibt, die beginnen wie der letzte Müll und dennoch mit genau einem Wort zu beschreiben sind:
Großartig.
Ich weiß nicht genau, was mich geritten hat, aber ich hatte heute mit einer Kommilitonin, ich nenne sie mal N., ein recht witziges Gespräch über... Dinge. Ich glaube, es fing mit Übersetzungen an, also bewegten wir uns in eine irgendwie abstruse Richtung. Nach den ganzen philosophielastigen Beiträgen aus der Vergangenheit kann ich euch diese Unterhaltung nicht vorenthalten. Hier also mal etwas zum Ausspannen. Eine Geschichte davon, wie man sich die Zeit vertreibt. Achtung, wir sind beizeiten ein wenig... Rüpelhaft in unserer Ausdrucksweise.
N: nochma ne frage nach ner epochenbezeichnung... gibts im englischen was geläufiges für die weimarer klassik?
Ego: hmmm
Ego: also ich bin ja bei weitem kein epochenexperte
N: oder bau ich selber?
Ego: ich würde bauen
N: du bist für alles fucking experte, name :D
N: na gut
Ego: ich bin für fast gar nix experte du nase :P
N: pf
N: wenn ich dich kurzfristig dazu erkläre, dann hast du das auch zu sein
N: :D
Ego: hm
Ego: nein! :P
N: weimarer classicism...is was anderes....
N: ..mmh...
N: classical age of weimar
N: weimar stinkt-era:D
Ego: *ggg*
N: the two guys who could read...even though they were from weimar :D
N: were able to :D
Ego: *ggg*
N: weimar sucks?!
Ego: big-time
Ego: :D
N: welche vorschläge hast du?
Ego: the times of goethe and schiller :D
N: gößi änd skilla?:D
Ego: :D
Ego: ja *g*
N: mmh
N: nix mit weimar?
N: aber...wer the fuck kennt weimar?
Ego: eben
Ego: außerhalb deutschlands: NIEMAND
N: mmh
Ego: selbst innerhalb deutschlands isses nur bekannt für die weimarer republik (ergo versagen :D ) und kröthe/schriller
N: nix mit classical age of weimar.....?! :-(
N: ..at weimar?! :-(
N: whatever
N: ich will aber :D
Ego: *g*
Ego: of
Ego: mach doch
N: The literature of schoethe and giller
N: in W to the fucking eimar :D
Ego: "classical age of weimar - the literature of schroeder and gille"
Ego: oder was auch immer davon noch über is *g*
N: classical age of weimar-the literature of the 2 besoffkis :D
Ego: of the two bad motherfuckers
N: :D
Ego: of the first two homies EVAH :D
N: classical age of weimar- the literature of snoop dogg and 50 cent:D
Man beachte dabei bitte, dass wir beide Anglistik studieren und ernsthaft gedenken, damit mal unseren Lebensunterhalt zu bestreiten. Peace out, homies.
Gestern war Halloween, Reformationstag, Weltspartag und und und. Für mich hat davon nur Halloween Relevanz, da ich weder der Kirche besonders hinterher bin noch gut im sparen bin. Aber Halloween ist ein Grund zum Feiern, vor allem, wenn danach Allerheiligen ist - der mich zwar auch nicht juckt, aber der mir immerhin einen Tag frei von Arbeit und Uni beschert.
An Feiertagen tut man gelegentlich seltsame Dinge. Man räumt Dinge auf, die nicht aufgeräumt werden müssen, reorganisiert bereits organisierte Dinge (ich habe zum Beispiel meine Musiksammlung neu geordnet), man unterhält sich mehr, man spielt mehr, man lacht mehr - alles in allem also die Basis für einen angenehmen Tag. Wenn man es den Tag zuvor dann auch nicht übertreibt, dann kann man den Feiertag richtig schön genießen, in vollen Zügen.
Ich habe mich heute, von all den anderen unsinnigen Dingen abgesehen, noch mit einer anderen Fragestellung befasst. Meine Mitbewohnerinnen klärten mich gestern über eine Figur auf, die ihnen immer mal wieder an der Uni über den Weg läuft. Der sagte wohl mal sinngemäß, dass er für eine gewisse Prüfung jetzt nicht noch lernen würde. Was er aus den Kursen mitgenommen habe, reiche schon aus, und den Rest erledige er dann mit seiner, ich zitiere: "natürlichen Intelligenz". Nun heißt der gute Herr "künstliche Intelligenz" mit Spitznamen, und wir, also, meine Mitbewohnerinnen und ich, sprachen darüber, was solche Selbstbeweihräucherung eigentlich hervorruft und was sie nutzt - und vor allem, wem?
Das Fazit daraus ist recht simpel. Wir sind zwar nur Laien, und der Psychologe würde uns für unser Fazit bestimmt strafen, aber dennoch:
Selbstbeweihräucherung ist das Resultat einer schwer gestörten Kombination aus aus Minderwertigkeitskomplex und Größenwahn. Man hält sich für toller, als man ist, und für allgemein unterbewertet, was man durch die vermeintliche Selbsterkenntnis seiner (eventuell durchaus) großartigen Taten allen mitteilt, die es mit ihren Ohren auffangen mögen.
Wem nutzt das nun? Niemandem... Einerseits will es ja doch keiner hören, und der Selbstbeweihräucherer (oder die Selbstbeweihräuchererin - bleiben wir bloß p/c!) ist mit sich selbst weder im Reinen noch ein Stück weiter. Durchaus ein schlimmes Schicksal.
"Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei,"
sagte mir mal ein Mitschüler aus der Grundschule. Dass er irgendeinen dämlichen Schlager meinte, war mir damals nicht klar, ich fand die Aussage in sich witzig und habe mich auch herzhaft darüber ausgelassen.
Dennoch ist die Kernaussage, nämlich die, dass alles ein Ende hat, wahr. Wahr wie nichts anderes. Ich wollte das Blog eigentlich weder motz- noch trauer-lastig machen, aber es bietet sich manchmal einfach zu sehr an.
Seit Beginn der Universitätsveranstaltungen zum Beispiel ist mir klar geworden, mit was für Enden ich mich in der letzten Zeit befasst habe, und was für Enden andere Leute in meiner Umgebung über sich ergehen lassen mussten. Meine Mutter musste sich von ihren Eltern verabschieden, und sie ist ja so schlecht mit Abschieden. Natürlich wird sie sie nochmal wiedersehen, aber es bleibt ein Abschied. Mein Bruder hat sich von seinen Schulferien verabschiedet. Ja, es kommen neue Ferien, aber es bleibt ein unangenehmes Ende.
Ich habe mich vor gar nicht all zu langer Zeit von diversen Dingen und Personen verabschieden müssen, mit diversen Resultaten, und jeder Abschied, der es wert ist, dass über ihn nachgedacht wird, hinterlässt eine klaffende Lücke, beinahe schon eine Wunde, die blutet und eitert, die schmerzt. An jedem beliebigen Zeitpunkt in seinem Leben kann man zurückdenken an einen Abschied, oder an die Zeit kurz davor, oder an die Zeit weit davor, nur um sich zu erinnern, wie toll es doch war, und wie schön es doch wäre, wenn der Abschied nie stattgefunden hätte. Tatsache bleibt aber, dass ein Abschied, der eine Erinnerung wert ist, immer eine in sich positive Sache abschließt und als positive Sache bewahrt. Man kann sich mit einem Lächeln daran erinnern, und das ist viel mehr wert, als so mancher gern zugeben möchte.
Natürlich schmerzt ein gebrochenes Herz. Natürlich ist ein Verlust in der Familie eine Tortur. Selbstverständlich wird man das alte Verhalten und das alte Umfeld vermissen, wenn man plötzlich eine Allergie entwickelt oder widerwillig umzieht. Abschiede sind nicht schön, Enden sind nicht schön.
Am Ende bleiben dennoch zwei Dinge zu sagen. Einerseits: Lächele auch mal über die Vergangenheit, wenn sie als Gegenwart noch belächelnswert war. Andererseits: Der Schmerz eines Abschiedes ist unzerstörbar. Man kann sich für immer damit runterziehen. Drüber hinweg kommst du eh nie, aber du kannst dich daran gewöhnen. Wenn du das schaffst, wirst du merken: So schlimm ist es gar nicht.
Seit der Eröffnung des Blogs am vergangenen Mittwoch gab es bereits mehrere Anlässe, Beiträge zu verfassen und Dampf abzulassen. Es ist viel passiert in dieser Woche, aber ich bin kein Motzer. Das sollten alle wissen, und das will ich an dieser Stelle auch nochmal verstärkt anmerken. Ich bin absolut kein Motzer. Wenn ich nicht motzen und meckern oder kritisieren muss, dann tu ich das auch nicht. Ich habe mir die Themen aufgeschrieben, auf ein kleines Zettelchen neben dem Monitor, und werde sie bei Gelegenheit einstreuen. Aller Anfang ist schwer - das soll ja kein Blog werden, in dem ich nur meinem Unmut Platz schaffe. Nein nein.
Auch anderenorts gab es Anfänge. Einerseits ging die Uni los, andererseits bin ich wieder im vollen Tempo in andere Dinge eingebunden. Ich habe es bisher noch gar nicht erzählt, glaube ich, vor allem auch, weil das eine total spontane Sache war - ich bin der English Drama Group beigetreten, weil sie auf der Suche nach einem Nebendarsteller waren. Nun bin ich Graf Claudio in Shakespeares "Much Ado About Nothing" (Viel Lärm um Nichts), und wir feiern am 19. Dezember Premiere. Die Proben machen Spaß, die Leute, die dabei sind, sind witzig und angenehm - mehr kann ich dazu bisher nicht sagen, weil es so viel gar nicht zu sagen gibt.
Und, nunja, die Uni. Ich bin sehr positiv überrascht über die Tatsache, dass mein Studienfachwechsel (ich bin jetzt Computerlinguist - was das genau ist, kann ich noch nicht in Worte fassen, nutzt doch mal die Suchmaschine eures Vertrauens...) einige angenehme Veranstaltungen bereitet hat. Die Idee mit den Medienwissenschaften ist nach wie vor ein bunter Salat, durch den ich nicht durchblicke, aber die Anglistik - hach, die Anglistik.
Ich sitze erstens in drei Veranstaltungen, die allesamt toll sind. Einerseits bin ich in einem Filmseminar, in dem ich mit zwei Medienwissenschaftlern (toll! :D ) ein Referat halten werde, andererseits bin ich in einer Kulturwissenschaftsübung mit einem super-Thema und einem sehr frischen, ideenreichen Dozenten und letztlich in einem Proseminar zur Sprachentwicklung des Mittelenglischen, in dem der Dozent ebenfalls sehr angenehm ist. Ich komme nicht umhin zu sagen, dass ich meinen Stundenplan gut finde.
Und am Donnerstag, direkt nach den Kulturwissenschaften, habe ich doch tatsächlich den Seminarraum verlassen können, nur um über den Campus zu blicken und die untergehende Sonne bewundern zu dürfen. "Genießt den letzten schönen Tag des Jahres," das konnte ich ein paar meiner Kommilitonen noch mitteilen, bevor ich nach Hause fuhr, und der Moment machte den Donnerstag sehr wertvoll. Das ist, in meinen Augen, alles, was man braucht, um eine Woche als allgemein gut bewerten zu können. Sie war zwar nicht frei von Makel, aber ein Sonnenuntergang am Campus? Fantastisch.
Ich habe es oft gesagt, ich mag Blogs nicht. Irgendwie stört mich etwas daran. Aber ich habe mich jetzt entschieden, es dennoch mal auszuprobieren. Nachdem meine Rundschreiben sowohl gelobt als auch kritisiert wurden, werde ich nun ein wenig neues ausprobieren, nämlich eine Kombination aus meinen Rundschreiben, wie es sie bisher gibt, nur etwas aufgeräumter und strukturierter und vor allem auch kürzer, und diesem Blog hier, wo der Wust Platz finden soll, der sich so in meinem Kopf tummelt.
Der "alten" Rundschreiben-Gruppe werde ich mit jedem neuen Blogeintrag eine E-Mail mit dem Direktlink zum Beitrag schicken. Vorteil? Direktes Feedback ist möglich, mit Verbesserungsvorschlägen etc.
Das Blog-Prozedere wird in anonymisierter(er) Form ablaufen, als man es bisher von den Rundschreiben gewöhnt ist. Keine Namen heißt das vor allem. Das gilt bitte auch für jeglichen Kommentar, den man eventuell mal hinterlassen möchte.
Ferner wird hier der Ort sein, an dem ich eventuell auch mal fluchen werde. Für die Rundschreiben habe ich mir immer Momente genommen, in denen ich bei Sinnen war. Bloggen passiert, so sagt man mir, auch mal in Rage - wir werden sehen.
Vor Allem wüsste ich gerne noch von euch, was ggf. zum Layout zu sagen wäre, sprich, Farben, Formen, Gestalten, Bilder - alles. Sprecht euch gern aus.
Gehabt euch wohl.