Gestern war die erste von zwei Theateraufführungen. Zu einer Zusammenfassung, Erklärung, was auch immer, bin ich gerade nicht in der Lage - zu nervös, zu zappelig-hibbelig, und so weiter und so fort. Also lenke ich mich ein Bisschen ab. Womit? Mit Unsinn. Ich durchforste youtube nach Schrott, lerne Gedichte auswendig und höre Alvin and the Chipmunks-Weihnachtsmusik. Wie bescheuert. Und eigentlich ist bloggen auch nicht sehr ablenkend, also werde ich den Beitrag mit etwas wahrhaftig unsinnigem beenden:
Im Schottischen ist das Wort für Vogelscheuche "Tattie-Bogle". Gut zu wissen, ne?
Vorneweg mal: Hochinteressanterweise halte ich mich ja für grün. Ich weiß nicht genau warum, aber wenn ich an mich denke, denke ich an grün. So in etwa wie das grün, das links von diesem Beitrag die einzelnen Hyperlinks ziert. Nun wurde mir aber neulich mitgeteilt, ich sei gelb. Beziehungsweise, mein Name sei gelb, nicht ich. Weiß da jemand etwas zu? Haben wir Experten auf dem Gebiet der Farbenkunde, der mir hierzu etwas sagen kann?
Aber nun zur eigentlichen Materie.
Kleider machen Leute. Makeup macht Leute. Primär Frauen, manchmal auch Männer. Auch Schuhe tun ihren Teil dazu. Aber am Ende sieht man ja doch aus, wie man nunmal aussieht.
Nachdem ich mich vor kurzer Zeit mit einer Freundin darüber unterhielt, wie unwohl sie sich mit ihrem (anm. d. Red.) guten Aussehen fühlt. Dass sie sich einfach nicht wohl fühlt in ihrer Haut. Ich habe das einfach beiseite geschoben, also, das Argument, dass sie sich halt so fühlt. Ich sah keinen Grund, ihr zuzustimmen, und den sehe ich auch jetzt nicht.
Aber ich scheinte vergessen zu haben, dass ich noch nicht lange damit zu frieden bin, was ich der Welt so präsentiere. Es gab ja Zeiten, und die sind gar nicht so lange her, zu denen ich doch tatsächlich der Meinung war, auf keinen Fall ins Schwimmbad gehen zu wollen, um mich bloß nicht der Öffentlichkeit zu zeigen - zumindest nicht mehr, als unbedingt notwendig war, um z.B. zur Schule zu kommen.
Ich habe in letzter Zeit zu oft dazu geneigt, Leuten, die mit ihrem Aussehen und sich selbst generell unzufrieden sind, zu sagen "das ist nicht so" und dann das Gespräch zu blocken oder ins Lächerliche zu ziehen. Das ist unproduktiv, das hemmt die Beziehung auf Dauer nur - oder man sagt Dinge, die man besser nicht sagen will oder sollte. Ich habe hiermit also beschlossen, bei selbstkritischen Gesprächen anderer einen neuen Kurs einzuschlagen. Welcher Kurs das sein wird, muss ich noch rausfinden, ich habe an dieser Stelle nämlich keinen blassen Dunst, wie das auszusehen hat.
Dieser Beitrag passt heute besonders gut, weil ich es heute zum wiederholten Mal nicht geschafft habe, mir für die Aufführung - heute ist Premiere - eine Shakespeare-taugliche Frisur zu zaubern. Dafür hielt ich mich immer recht gut mit meinen Haaren und einer Tube Gel. Offensichtlich muss ich diese Einschätzung korrigieren. Und so laufe ich am Spiegel vorbei, gucke hinein und denke mir: "Alter, siehst du scheisse aus."
Verfluchte Eitelkeit.
Ich habe in meinem Leben schon viele spannende Dinge getan. Nicht mal unbedingt immer Dinge, die in sich bei Zuhörern eine "OH MEIN GOTT!!!!!!!!"-Reaktion auslösen würden, und nicht unbedingt Dinge, bei denen man im Endeffekt während Ausführung der Sache da sitzt/steht/egalwas und vor Adrenalin fast umkommt. Aber der Moment kurz davor ist der, der meist so unglaublich spannend ist. Zum Beispiel der Schritt durch die Flughafentüren einer unbekannten Stadt, nach der Landung. Oder - mal ganz weihnachtlich - die Momente, in denen man beginnt, der Geschenkverpackung auf die Pelle zu rücken, noch bevor man die ersten tatsächlichen Hinweise auf das Geschenk sehen kann.
Man ist in solchen Momenten echt spannungsgeladen, aber das ist leider nicht immer gut so. Manchmal hat man einfach Sorge davor, dass man den Moment nach der Spannung nicht aushält. So habe ich mich zum Beispiel vor einigen Wochen doch ernsthaft überreden lassen müssen, jetzt ENDLICH MAL eine gewisse junge Dame anzurufen. Und ich meine wirklich Stunden. Als ich dann endlich anrief, war alles bestens - aber das konnte ich vor dem Anruf natürlich nicht wissen.
Als kleiner Kommentar dazu: Eben jene Person, die mich vor ein paar Wochen überredet (oder gedrängt? Egal...) hat, doch anzurufen, hat jetzt selber zu viel Schiss, jemanden auf einen Kaffee einzuladen - man könnte ja abgewiesen werden. Ist genau der selbe Spannungspunkt wie mit mir (vor allem, weil ich die junge Dame ja auch nur auf einen Kaffee eingeladen habe), und das, wo besagte Überrede-Person vor ein paar Wochen noch vehement sagte "Du machst das jetzt, sofort!!!!", ist nun die selbe Stelle, an der sie nun einknickt und sich immer wieder aus der Sache herausmurmelt. Ich habe sie mehrmals verbal dazu verpflichtet, das Objekt ihres Interesses einfach anzusprechen, aber glaube nicht so wirklich daran, dass das auch passiert. Allein den seltsamen Antworten nach.
Aber egal, der Grund, der mich heute eigentlich zum bloggen bewegt ist dieses Wochenende. Es begann ja toll - ich habe am Freitag zwei Klausuren geschrieben, die beide sehr gut liefen, war danach mit Freunden unterwegs und habe mich prächtiger amüsiert als Bolle (und das, obwohl die Musik unter aller Sau war - eigentlich sind hier viel härtere Worte von Nöten). Dann kam der Schlaf. Und jetzt... Ist jetzt.
AÖGhauhgäeoauqS GUÄORTÄOQGFHWR!!!!!!!
Menno, was soll denn das jetzt? Der kleine Ausraster dort soll ein Indiz für die Spannung sein, die ich gerade versuche abzuwehren. Ich höre ja schon beruhigende Musik, aber irgendwie bin ich besorgt, dass das dies WE alles nichts wird. Heute und Morgen sind vollständige Proben mit der Theatergruppe, vollständig wie in Kostüm, Maske, etc. - einfach alles, und man sollte seinen Text können und nicht ewig aus der Rolle fallen. Problem? Bei den letzten zwei Proben habe ich Text übersprungen und bin aus der Rolle gefallen. Jetzt bin ich ernsthaft und ehrlich besorgt, dass das heute und morgen nichts wird. Also, nicht wirklich besorgt. Ich schaff das schon, ich habs noch immer irgendwie geschafft, aber die Spannung ist trotzdem da. Ich bin darum besorgt, dass mich wieder alle angucken wenn ich mich auf der Bühne scheckig lache.
Ich bin zwar sicher, dass ich das kann, aber wirklich wissen tu ich es nicht. Ich wünsche mir dann selbst mal toi toi toi, denn meine Zeit hier ist um. Ich habe zu tun - Tasche packen, frühstücken... dann gehts an den Ernst der Theatersache. Ich lege jetzt einfach mal fest, dass das ganze trotzdem ein Riesenspaß wird. Vielleicht macht es das einfacher?
Liebe Lesegemeinde,
ich danke euch für euer dauerhaftes und hoffentlich konsistentes Lesertum meiner Werke. Ich habe nun einige Dinge, die ich an euch richten muss oder möchte.
Erstens: Wie findet ihr es, dass ihr über jeden Blogeintrag informiert werdet? Gut oder schlecht? Sollte ich vielleicht ein Mal alle Nase lang eine Nachricht schicken, dass es Neuigkeiten gibt, oder ist jede Mail eine gute Mail?
Zweitens: Gibt es hier Leser, die bisher NICHT über jeden Blogeintrag benachrichtigt werden? Möchten jene Leute benachrichtigt werden? Das wäre nur zu simpel einzurichten - lasst mir eure E-Mail-Adresse zukommen.
Drittens: Wie sehr fehlen euch im Kontrast zu den Blogeinträgen meine Rundschreiben? Ich wurde neulich mal gefragt, ob die denn noch kämen, und ich sagte "ja klar" - ich will das auch machen, aber
ich komme zur Zeit nicht dazu. Soll ich das z.B. nach Weihnachten und Neujahr wieder aufnehmen?
Viertens: Ich brauche ein cooles Pseudonym, mit dem ich mich hier namhaft machen kann. Das Pseudonym soll aus Anonymitätsgründen bitte nichts mit meinem Namen, meiner Herkunft oder meinem Wohnort zu tun haben, und es soll auch keins sein, das ich andernorts bereits verwende - gebt mir Ideen!
Antworten via Blogkommentar, E-Mail, Post oder ICQ bitte ab........... JETZT!
Als
die Ärzte, die sich gemeinhin als die beste Band der Welt bezeichnen - wo ich übrigens geneigt bin, zuzustimmen, im Jahr 2003 ein Album Namens "Geräusch" und die von diesem Album erste Singleauskopplung "Unrockbar" (die mich absolut von den Socken gehauen hat) veröffentlichten, hatten sie keine Ahnung, wie wenig das mit diesem Blogeintrag zu tun haben würde.
Ich bin ja der hiesigen English Drama Group beigetreten. Es läuft so langsam alles zusammen, und es ist SEHR angenehm, wenn man Probe um Probe um Probe nur Schnipsel sieht, dann endlich vollständige Durchläufe zu proben und das Produkt als Ganzes zu sehen. Man hasst einzelne Szenen irgendwann, man mag nicht mehr den selben Satz immer wieder wiederholen.
Nun ist es aber soweit. Wir Proben das Ganze als Ganzes, und es ist sehr befriedigend. Es gibt natürlich noch Probleme, es gibt immer Probleme. Um mal von mir zu sprechen: Ich vergesse gelegentlich einzelne Zeilen, ich kriege regelmäßig Ausraster und lache und falle aus der Rolle, und meine Mimik und Gestik sitzt noch nicht hundertprozentig.
Was mir aber wirklich,
wirklich, WIRKLICH stinkt, mir quasi gegen den Strich geht, auf den Wecker oder sonstwas, ist die Tatsache, dass ich in drei Instanzen auf der Bühne stehe, meine Bühnenpartnerin angucke und lächele. Und nur das. Und das so lange, bis wir wieder dran sind. Das sind oft Minuten, vorkommen tut es einem aber wie Stunden.
Stellt euch mal vor den Spiegel und lächelt euch selbst für eine Minute an. Stellt euch eine Eieruhr, eine Stoppuhr, mir egal. Lächelt so lange ihr könnt. Lächelt ernsthaft und ehrlich, lächelt konstant. Ihr werdet feststellen: irgendwann geht es nicht. Nicht, wenn man euch keinen weiteren Grund dazu gibt. Und wenn man wirklich nur da steht und lächelt, dann gibt es keinen Grund. Man kommt sich dumm vor und will nicht mehr lächeln - man muss sich aber zwingen, für das Stück. Für die Rolle. Und das tut man dann auch. Resultat? "Frrrrrrt".
Was ist jetzt "frrrrrt"? Zunächst mal ist es kein Substantiv, was Kleinschreibung - außer am Satzanfang - notwendig macht. Ferner ist die Menge der
Rs absolut arbiträr und steht jedem frei. Das Wort ist nicht patentiert und darf von jedem verwendet werden, wie es die Situation eventuell erfordert oder anbietet.
"Frrrrt" wurde von meiner Bühnenpartnerin "erfunden", wenn man es so nennen kann. Sie beschrieb damit die zuckhaften Bewegungen, die die Mundwinkel machen, wenn man erstmal angefangen hat, wie ein Depp grundlos zu grinsen und nicht damit aufhört. Somit ist "frrrrrt" genau genommen nichtmal ein Geräusch - aber es hätte ein tolles Geräusch abgegeben.
Achja, Dienstag ist Premiere - drückt mir die Daumen.
Ich schreibe heute zum ersten Mal nicht von meinem Studienort in dieses Blog. Ich sage übrigens diesES Blog, weil "DAS Blog", wie ich es sehe, gleichzusetzen wäre mit "Das Tagebuch" - denn was ist ein Blog, wenn nicht ein Internet-Tagebuch?
Ich bin in der Ferne, ja. Eigentlich in der Heimat, denn ich bin zu Hause. Da, wo ich aufgewachsen bin. In "meinem" Zimmer, wenn ich es noch so nennen kann. Es ist irgendwie entfremdet, seit ich hier nicht mehr wohne. Renoviert, Möbel gerückt, meine persönlichen Dinge sind an anderer Stelle untergebracht. Wirklich wohnen tue ich hier nunmal nicht mehr, ich komme hier "nur" noch unter.
Mein Zimmer wird zwar (noch) nicht andernweitig verwendet, aber Fakt scheint zu sein, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis "mein" Zimmer auch in der Praxis nicht mehr "mein" Zimmer ist, bzw. nicht mehr "mein" Zimmer sein kann.
Man hängt irgendwie sehr an seiner Kindheit, an der Vergangenheit. Zumindest tue ich das. Mir fehlt das alte, vertraute, zerzauste, verrümpelte, chaotische an "meinem" Zimmer. Es wirkt fremd, hier zu sitzen, an "meinem" alten Schreibtisch, wo absolut gar nichts mehr von mir draufsteht. Selbst der Rechner, an dem ich sitze, gehört nicht mir. Der Kleiderschrank ist nicht der selbe wie früher, und wären die Tapeten nicht weiß, wäre das hier wahrscheinlich ein komplett anderes Universum. Dieses Zimmer hier.
Ich bin so gerne hier. Als ich am Freitag Abend ankam und mich im vertrauten Wohnzimmer (das immernoch das Wohnzimmer von früher ist) niederließ, war alles wie immer. Ich räkelte mich auf der Couch so herum, ich genoss einen Erkältungstee mit Süßstoff und quatschte mit meiner Mutter. Es war toll, wieder zu Hause zu sein. Das ist es auch jetzt noch.
Ich mag es hier wirklich, wirklich sehr. Es lohnt sich immer wieder, hierher gefahren zu kommen. Jetzt aber ist es schwierig, die Balance zu finden. Und sie dann zu halten.
Ich HASSE den Gedanken daran, dass "mein" Zimmer bald einen anderen Zweck zugesprochen bekommen soll. Ich HASSE den Gedanken daran, dass ich mich in meinem Zimmer nicht mehr so zu Hause fühle, wie noch vor etwa 14 Monaten.
Andererseits fühle ich mich an meinem Studiumsort doch auch sehr wohl. Sehr zu Hause. Ich habe dort, klarerweise, viel regelmäßigeren Kontakt zu Leuten als in meiner Herkunftsstadt.
Warum rege ich mich eigentlich auf? Wobei, rege ich mich überhaupt auf? Wenn ja, warum, und wenn nein - warum zum Teufel nicht?
Seinen Wurzeln langsam aber sicher beim verfärben zuzusehen ist schwierig. Zu diesem Zeitpunkt gibt es mir gemischte Gefühle. Ich weiß eigentlich gar nichts im Bezug auf diese Situation. Das einzige, was ich wirklich habe, sind Fragen. Und eine Sache, die aber sowieso auf der Hand liegt: Nichts hier, "zu Hause", wird jemals mehr sein, wie es mal war.
Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass überall nur noch die Ferne ist, und nirgendwo mehr "zu Hause"?
Es war einmal dieser Tag vor genau fünf Jahren. Um 11:31 bekam ich einen Anruf (der mich weckte), dass ich mich dringend an einen gewissen Ort begeben solle. Also schnappte ich mir meine Klamotten (ich hatte in der Fremde übernachtet). Ich wusste, warum ich eben jenen Ort aufsuchen sollte. Ich hatte auch einen dumpfen Verdacht, was mich dort erwarten würde. Voller Seelenschmerz hielt ich in Bus und S-Bahn und einem weiteren Bus die Tränen zurück, und überall spielten mir meine Sinne Streiche. Ich bin nicht sicher, ob ich das als die einflussreichste Dreiviertelstunde meines Lebens bezeichnen kann, aber ich tue es jetzt einfach.
Die Sache ist die: Wenn man genau weiß, dass etwas nicht sein kann, dass es wirklich zu 100% unmöglich ist, es aber nicht wahrhaben will, dann rauben Augen, Ohren und Hirn einem den letzten Nerv. Man sieht und hört Dinge, die nicht sein können. Und das war die gesamte Zeit so, in Bus und Bahn. "Ist er das? Nein, kann nicht sein." - natürlich war er es nicht. "Hat er gerade mit mir gesprochen? Völlig unmöglich..." - natürlich ist es das.
Kurz bevor ich am Zielort ankam, brachen die Tränendämme zusammen und ich weinte. Ich bewegte mich zwar weiter fort, fragte mich zum richtigen Raum innerhalb des Zielortes durch. Dann sah ich ihn, und meine Augen ließen mich denken, dass er sich bewegt. Meine Ohren ließen mich hören, dass er etwas murmelte. Nichts von beidem war der Fall.
Man hält sich häufig für schuldig, wenn furchtbare Dinge passieren. "Hätte ich nicht irgendetwas tun können?" - nein, mit Sicherheit nicht, nicht in diesem Fall. Schuldgefühle sind häufig dennoch vorhanden, und wenn man genau weiß, dass etwas der Fall ist, und man aufgrund der Übermannung der Psyche durch eben jene Schuldgefühle aber die Tatsache, dass etwas nunmal der Fall ist, nicht wahr haben kann und/oder will, so kompensiert man unterbewusst.
Wochenlang sah ich ihn auf der Straße, hörte ich ihn am Telefon. Dachte ich zumindest. War natürlich nicht der Fall. Lichtspiele. Ein schönes Wort, ein interessantes Phänomen, und so lange man die Sonne meint, die durch Laubbäume hindurch Sonnenstrahlen tanzen lässt, auch eine schöne Sache. Aber manchmal läuft einfach alles daneben. Auch bei einer solch schönen Sache wie Lichtspielen.
Fakt ist: Niemandem kann die Schuld zugeschoben werden. Es ist, wie es ist, und es ist auch gut so, wie es ist und wie es lief.
Falls euch dieser Eintrag zu kryptisch war - ist mir egal. Dies ist auch der erste Beitrag, zu dem ich keinerlei Kommentare erlauben werde, denn das hier ist etwas, zu dem ich kein Feedback möchte. Vor allem auch, weil ich meine, von mir behaupten zu können, dass ich es nicht mehr brauche. Den Lichtspielen sei Dank.
Ich reise ja so gerne. Das ist wirklich so! Ich finde es toll, mit Auto, Zug, Flugzeug oder sonstigen Fortbewegungsmitteln unterwegs zu sein. Nicht, weil ich einen Termin habe oder weil es etwas zu tun gibt. Ich rede von der Urlaubsreise.
Morgen fahre ich zum Beispiel "weg" - vom Studienort nach Hause. Wenn man sich an die letzten Beiträge erinnert, wird man sich darüber im Klaren sein, dass ich vor lauter "zu tun" kaum zur Ruhe komme. Leider wird sich das zu Hause nicht ändern. Dort werde ich, obwohl es ein "Urlaub" ist, zu tun haben. Natürlich nur insoweit, dass ich meine Familie sehen möchte und mich unterhalten möchte, um wieder ein wenig auf dem Laufenden zu sein. Live und in Farbe, mit mehr als Anrufen oder E-Mails.
Jetzt kommt es schon wieder nicht dazu, dass ich alte Freunde wiedersehen kann (mit einer kleinen aber immens wichtigen Ausnahme). Auch werde ich ansonsten wohl nichts auf die Reihe bekommen - ich habe einfach keine Zeit zum "nur so"-rumhampeln. Ich fahre hin, spanne hoffentlich auf der Fahrt aus, ich komme Abends an, unterhalte mich hoffentlich gut und informativ. Dann ist Samstag. Da ist ein besonderer Tag, der im folgenden Beitrag nochmal erläutert wird - der ist also de facto vollständig aufgebraucht, wie es aussieht. Dann ist Sonntag. Da besteht zwar ein wenig Raum zur Tagesgestaltung, aber eben nur ein wenig. Abends werde ich ein Kirchenchorkonzert genießen (immerhin singt Mama mit!), und Montag fahre ich schon wieder zurück. Genau rechtzeitig für die die erste Theaterprobe, in der wir einen Volldurchlauf des gesamten Stücks wagen werden.
Stress? Ja. Aber ich bin trotzdem zufrieden. Ich habe jetzt seit Beginn des Semesters keinen Moment der Langeweile verspürt. Jeder Blogeintrag, jedes Gespräch war etwas, für das ich mir gezielt Zeit genommen habe. Jede Phase der Ruhe war notwendig, bevor sich der Körper verabschiedet. Genau zwei Mal habe ich tatsächlich richtig abschalten können und dürfen, und dafür einen ganz, ganz lieben Dank an die liebe Kommentatorin in diesem Blog, die sich "Another Hero" nennt. Ohne diese Momente wäre ich jetzt wohl wesentlich unausgeglichener, denke ich.
Der Stress ist zwar noch da, aber hey, morgen fahre ich lange Zug. Vorher habe ich zwar noch einen monströsen Vokabeltest und die letzte Unterrichtseinheit vor der Prüfung zur Semestermitte in einem gewissen Kurs, aber hey, danach ist Wochenende. Und denkt immer daran: Ich liebe Reisen. Denn selbst, wenn doch am anderen Ort "nur" Termine und Arbeit auf einen warten - wenigstens kann ich unterwegs ausspannen.
Ich entschuldige mich hiermit für den - in meinen Augen - ersten Blogeintrag, der so gar nichts geworden ist.
In einem Wort?
ALTER!!!!
Meine Güte. Wer sich von "früher", "damals" quasi, an mich erinnert, der weiß, dass ich mich gern zurücklehne. Dass ich mich auch gern mal langweile und die Zeit vertrödele. Dass ich gern alles locker angehen lasse, und dass ich all meine Termine für einen Monat problemlos im Kopf habe.
Ja, na super. Wenn dann ein Mensch, wie ich so einer nunmal bin, dann plötzlich Theater spielt, reichlich Universitätsveranstaltungen hat, nebenbei Arbeitet, einen Freundeskreis unterhalten möchte und sein Latinum an der Uni nachholen muss und sich dann auch noch einbildet, einer jungen Dame hinterher zu sein, dann wächst es einem einfach über den Kopf. Ich vergesse unter der Woche... diverse Dinge. Eigentlich sogar alles. Die Masse macht es - ich bin überfordert.
Als allererstes geht der Schlaf flöten, aber das bin ich ja eh gewohnt. Danach geht das Essen, dadurch werde ich grantig. Alles andere kann ich nicht fallen lassen - oder will ich nicht. Verfluuucht noch eins!
Alles in allem nicht unbedingt ideal, natürlich nicht. Ich für meinen Teil wünsche mir einfach, mehr Zeit zu haben. Für Hausaufgaben und Vokabeln lernen. Für kurze Ruhephasen, wo man sich einfach nur mal hinsetzt oder legt, ohne den Druck, schlafen zu müssen, weil man sonst nicht ausgeruht ist. Wann darf ich mich denn wieder mal baumeln lassen? Unter Garantie nicht, bis der Theater-Zirkus abgeschlossen ist. Gott, wie sehr wünsche ich mir Weihnachten herbei, dann wird alles, alles besser.
Der Plan? Jeden Tag? Arbeit wenn nötig und fällig. Danach: Erst die Uni, dann Hausaufgaben, dann Theater, dann essen, dann schlafen. Natürlich halte ich das nicht ein. Ihr kennt mich doch. Wie läuft es tatsächlich? So wie immer. Kraut und Rüben.